Richtig Lüften und Sommerkondensation: Das oft vergessene Detail bei der Vorbereitung auf den Sommerurlaub
Kategorien: Feuchtigkeitsursachen
Mit richtigem Lüften sich gegen Sommerkondensation und Schimmelbefall schützen.
Die Schweizer lieben den Urlaub - vor allem im Sommer. Statistischen Erhebungen zufolge haben im Jahre 2017 90% der Schweizer mindestens eine Privatreise mit einer oder mehreren Übernachtungen unternommen. Sich zu entspannen, vom oft stressigen Alltag auszuruhen und in der Sonne aufzutanken, sind immer wieder genannte Wünsche der Urlauber. Doch bevor es in die wohlverdienten Sommerferien geht, sollten ein paar Dinge beachtet werden, die das eigene Zuhause betreffen. Denn damit die Rückkehr nicht mit unangenehmen Überraschungen verbunden ist, reichen die Leerung des Briefkastens und das Giessen der Topfpflanzen kaum. Vielmehr muss immer auch an regelmässiges Lüften gedacht werden, um die ärgerlichen Folgen einer Sommerkondensation zu verhindern.
Wohn- und Kellerräume auch während des Sommerurlaubs richtig lüften
Um die sogenannte Sommerkondensation zu umgehen, sollten Wohn- und Kellerräume auch im Sommer während einer längeren Abwesenheit regelmässig gelüftet werden. Zwar wird in dieser Zeit nicht geduscht und es hängt auch keine Wäsche zum Trocknen auf der Leine, dennoch kommt es im Innern eines Hauses oder einer Wohnung unter bestimmten Umständen zur Bildung von Feuchtigkeit. Heizen sich die Zimmer im Gebäude etwa durch ständige Sonneneinstrahlung auf, ist die warme Raumluft bestrebt, viel Feuchtigkeit aufzunehmen. Sind dann auch noch zahlreiche Zimmerpflanzen vorhanden, wird das Problem weiter verstärkt. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Teppichböden wie auch manche Möbelstücke mehr oder weniger stark ausdünsten und dadurch Gerüche entstehen können. Wird lange nicht gelüftet, summieren sich diese negativen Erscheinungen zu einem unangenehmen Raumklima. Schlimmstenfalls kann es dann zu feuchten Wänden und sogar zur Bildung von Schimmel kommen. Um das zu verhindern, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Zuhause auch während Ihrer Abwesenheit in regelmässigen Abständen gelüftet wird.
Familienangehörige, Nachbarn oder Freunde - wer sollte das richtige Lüften übernehmen?
Wer liebe Verwandte in der Nähe wohnen hat, findet zumeist schnell Unterstützung bei der Lüftung des eigenen Hauses. Auch Freunde und vertrauenswürdige Nachbarn kommen für eine solche Aufgabe grundsätzlich infrage. Allerdings sollte die betreffende Person sich unbedingt mit dem richtigen Lüftungsverhalten auskennen, da andernfalls unter Umständen mehr Schaden als Nutzen entstehen kann.
Leider ist vielen Menschen weder das Wort "Sommerkondensation" ein Begriff, noch besteht ausreichendes Wissen um die möglichen Gefahren dieses Phänomens. Weit verbreitet ist die Auffassung, dass die Art und Weise des Lüftens im Sommer eigentlich nebensächlich seien. Wichtig wäre lediglich, dass eine gewisse Sauerstoffzirkulation besteht. Insofern - so die Meinung - reiche es völlig aus, eine gewisse Zeit lang die Fenster in Kippstellung zu belassen oder das Kellerfenster tagsüber einen Spalt auf zu lassen. Dass dieses Vorgehen seine Tücken hat, ist leider kaum bekannt.
Vorsicht Sommerkondensation!
Wenn warme Luft in einen Raum gelangt und dort auf kühlere Wände trifft, kommt es zur sogenannten Sommerkondensation. Vergleichbar mit einem beschlagenen Spiegel im Badezimmer nach dem Duschen oder mit feuchten Fenstern im Winter - es bildet sich Kondenswasser. Das passiert deshalb, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft. Es ist insofern keine gute Idee, an heissen Tagen einfach die Fenster aufzusperren und zu denken, die Luftzirkulation würde im Haus befindliche Feuchtigkeit und üble Gerüche einfach so vertreiben. Besonders ein dauerhaftes richtiges Lüften im Keller kann nämlich schnell zu Schimmel führen. Deswegen sollte prinzipiell nur an kühlen Sommertagen oder aber während der Morgen- und Abendstunden gelüftet werden.
Fachleute des Bremer Netzwerks Schimmelberatung empfehlen gegen die Sommerkondensation eine Lüftung ausschließlich dann durchzuführen, wenn die Aussentemperatur 5 °C oder mehr unter der Kellertemperatur liegt. Und das ist in den Sommermonaten oftmals nur nach Sonnenuntergang der Fall.
Relative Luftfeuchtigkeit muss unter 60 % liegen
Ganz nüchtern betrachtet ist es eine Tatsache, dass in praktisch jedem Haus und in jeder Wohnung genügend Nährstoffe vorhanden sind, damit sich Schimmelpilze ansiedeln können. Doch nur da, wo es feucht genug ist, wird sich Schimmel wirklich ausbreiten. Es ist daher wichtig, in allen Räumen eine für Mensch und Bausubstanz gesunde, für den Schimmelpilz zugleich aber ungünstige relative Luftfeuchtigkeit sicherzustellen. Nach Auskunft von Energieexperten des Bundesverbandes Verbraucherzentrale wird es immer dann kritisch, wenn die relative Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum mehr als 60 % beträgt. So hohe Werte sind vor allem im Zusammenhang mit einer Sommerkondensation zu erwarten, weswegen regelmässigem und richtigem Lüften eine hohe Bedeutung zukommt.
Vor allem beim richtigen Lüften von Kellerräumen ist es wichtig, dass die Aussenluft trockener ist als die Luft im Keller. Um das mit einfachen Mitteln festzustellen, raten die Experten zu einem simplen Test: Stellen Sie eine zuvor im Keller gelagerte Flasche ins Freie. Beschlägt die Flasche, sollte mit dem Lüften besser noch gewartet werden.
Und wenn es trotz richtigem Lüften zu feuchten Wänden kommt?
Auch wenn Sie alle genannten Massnahmen beachten und für eine regelmässige und richtige Lüftung in der Urlaubszeit sorgen, können bei ungünstigen Konstellationen trotzdem feuchte Wände oder gar Schimmel im Keller entstehen. Sollte dies in Ihrem Haus der Fall sein, kann es sich möglicherweise weniger um Sommerkondensation als vielmehr um von aussen eindringende Feuchtigkeit handeln. Oft gelangt diese durch die Wände und durchsetzt das Mauerwerk. Um hier grössere Schäden zu vermeiden, sollten Sie die betroffenen Stellen professionell abdichten und trocknen lassen. Wir von ISOTEC helfen Ihnen dabei gern.